„Wie fühlen sich andere Leben an?“

Mit diesem Gedanken begann die Arbeit an dem Thriller „Die Psy Company“

„Wann immer ich Menschen in Cafés und

Restaurants, auf Bahnhöfen oder Flughäfen

beobachtet habe, wollte ich wissen, 

wie sich deren Leben anfühlen.

Jetzt ist aus dem Wunsch

ein Roman geworden.

Denn mein Held hat genau diese Fähigkeit: 

Er kann in andere Leben hineingehen.“

 

Ralph Alex über seinen Romanhelden Keanu Bennings

Psy Company Buch

Der neue Thriller von Ralph Alex:

Die Psy Company  

Ein Mann, der in andere Leben gehen kann. Psychologie-Profis, die alle manipulieren. Ein Staatsstreich, wie es noch keinen gab. Und eine starke Frau, die voller Geheimnisse steckt.

Keanu Bennings kann in die Leben anderer Menschen gehen, auch in die seiner Gegner. Er liest ihre Gedanken, entlarvt ihre Absichten. Dabei stößt der Sicherheits-Profi auf gefährliche Fragen: 

Welche Ziele verfolgt die berühmte Psy Company in Boston, deren 800 Psychologen alles über Manipulation wissen?

Warum will der Geheimbund „Die ersten Amerikaner“ die Macht übernehmen?

Wie können ihn Keanu und die selbstbewusste Isländerin Liv – seine große, schwierige Liebe – stoppen?

Aus meinem neuen Thriller

„Die Psy Company“

Eine alte Indianerin lässt Keanu Bennings in den Körper seines Feindes wechseln.

„Keanu nahm wahr, dass dieser Körper so anders als seiner war. Schwer, massig, starr. Eher kraftvoll als geschmeidig. Und über 20 Jahre älter. Keanu hatte nicht erwartet, dass sich das Alter so anfühlte.“

„Gehe jetzt in sein Leben“, flüsterte sie.

„Finde seine Geheimnisse.“

„Keanu war jetzt schon einige Zeit in Mailers Körper, aber noch immer achtete er auf jedes Detail. Der strenge Geschmack des Tabakrauchs auf der Zunge widerte ihn an. Lange behielt Mailer einen Schluck Bourbon im Mund. Diesem Schluck folgten viele andere. Der Alkohol veränderte seine Stimmung rapide“

„Nein, dachte Keanu. Er ahnte, was geschehen würde. Nein, nicht das. Er wollte raus aus Mailers Körper, wollte alles tun, um es zu verhindern. Doch er war so hilflos wie der gefesselte Chirurg. Er war nur als Beobachter in dem anderen Leben, zur Passivität verdammt. Er wollte sich aus dem Körper herauskämpfen, ihn von innen zerreißen, um ins Freie zu kommen. Eine lächerliche Vorstellung. Keanu fand noch immer keine Gefühle in Gregory Mailer. Das Innere des Witwers war emotionales Brachland.“

Der Autor: Ralph Alex

Der frühere Chefredakteur von „auto motor und sport“ schreibt jetzt faszinierende Thriller

Ralph Alex, 1963 in Heilbronn geboren, arbeitete 21 Jahre lang in Chefredaktionen großer Zeitschriften. Schon seit seinem 15. Lebensjahr wollte er Journalist werden und mit Schreiben seinen Lebensunterhalt verdienen. Er begann als Wirtschaftsredakteur bei einer Tageszeitung, bevor er 1990 als Reporter zur Zeitschrift „auto motor und sport” in Stuttgart wechselte. Von 1999 an arbeitete er in Chefredaktionen in Augsburg, München, Hamburg und Köln. 2006 kehrte Alex als stellvertretender Chefredakteur zu „auto motor und sport” zurück, wo er 2012 Chefredakteur wurde. 2020 gab er die Position ab, um sich dem Schreiben von Romanen zu widmen. Ralph Alex lebt mit Frau und Hündin Mae in der Nähe von Stuttgart. Sein Hobby: Eisschwimmen in Seen, bei Wassertemperaturen unter fünf Grad – ohne Neoprenanzug, nur in Badeshorts.

1 Idee.
376 991 Buchstaben.

69 419 Wörter.
380 Seiten.

Die ldee war schon seit Jahren In meinem Kopf. Neun Wochen lang habe ich recherchiert und an der Szenenplanung des Romans gearbeitet. Das eigentliche Schreiben der 380 Seiten dauerte acht Monate.

Galerie

Warum ich Eisschwimmen liebe

Inzwischen ist es zu einem Trend geworden. Aber 2018, als ich mit dem Eisschwimmen begann, waren es nur wenige, die bei Wassertemperaturen unter fünf Grad im Meer oder in einem See schwammen. Die sich, manchmal bei Schneefall, am Ufer bis auf den Schwimmanzug oder die Badehose auszogen, während Spaziergänger in Daunenjacken und Winterstiefeln stehenblieben, um kopfschüttelnd zuzusehen. Die meisten von ihnen redeten sofort über Geld: „Nicht für eine Million würde ich…“

Das ist leicht zu verstehen. Denn in Wasser kühlt der Körper 25-mal schneller aus als in der Luft. Selbst in 27 Grad warmem Wasser ist der Wärmeverlust so hoch wie in sechs Grad kalter Luft – ohne Daunenjacke, versteht sich. In zehn Grad kaltem Wasser können sich die meisten Menschen nur zehn Minuten lang bewegen. Danach überleben sie noch einige Zeit, aber handlungsfähig sind sie nicht mehr.

Und genau darin liegt ein Reiz des Eisschwimmens: Mit einer gefährlichen Situation – denn der Körper schaltet nicht grundlos in den Überlebensmodus – so umzugehen, dass es ein Erlebnis der eigenen Stärke wird. Die Kraft der eigenen Gedanken schafft es, die Panik des Körpers zu moderieren: „Dir wird nichts passieren. Atme völlig ruhig. Entspann dich. Und jetzt schwimm einfach los!“

Ein zweiter Grund für die Faszination ist, dass beim ersten Kontakt mit dem eiskalten Wasser alles von dir abfällt. Alles. Wie ich in meinem Roman schreibe, ist kein Platz für andere Gedanken. Du bist völlig bei dir, deinem Körper und bei dem Wasser, das den Körper herausfordert. Mit einer Ausnahme.

Ich meine das Wahrnehmen der Natur, nachdem die anfängliche Panik bewältigt ist. In den fünf oder zehn oder vielleicht auch 20 Minuten des Schwimmens sind die Sinne so geschärft, dass man die Natur so intensiv wie nie zuvor registriert. Den Geruch und die Härte des Wassers, die kleinen Gänsefedern, die auf dem Wasser schwimmen, das Geräusch des Windes in den Bäumen.

Wer den richtigen Tag im Winter erwischt und an diesem Tag die richtige Zeit, der kann durch eine hauchdünne Eisschicht schwimmen, die sich gerade erst gebildet hat. Es erinnert an die empfindliche Kruste einer Crème brûlée.
Etwas Schöneres habe ich nie wieder erlebt.

Zitat Eisschwimmen im Buch

Stirbt Keanu, der Held des Thrillers, beim Eisschwimmen?

Ein Text-Auszug:

Jene, die es schon lange praktizierten, hatten einen schlichten Namen für die Reaktionen des Körpers, für das unkontrollierbare, tiefe Einatmen zu Beginn, dann das Hecheln, Zittern, Herzrasen, die Schmerzen im Gesicht: Kälteschock oder englischer Schock.

Beim ersten Mal war Keanu erschrocken, hatte kurz aufgeschrien. Inzwischen schaffte er es ohne jeden Laut hinein, bekam seinen Atem schon nach Sekunden unter Kontrolle. Er startete den Timer. Zehn Minuten, vielleicht zwölf, waren möglich. Ging er dann nicht wieder zurück, würde er die ersten Anzeichen der Kältestarre spüren. Den Beginn des Sterbens in Zeitlupe. 

Acht Grad Celsius betrug die Wassertemperatur. Keanu musste nicht nachmessen; der kleine Bergsee hatte im frühen Herbst immer acht Grad. Im Winter sanken die Werte auf fünf oder vier Grad. Er freute sich schon darauf. Alles unter fünf Grad galt offiziell als Eisschwimmen.

Keanu wollte den Kopf freibekommen, und das ging am besten beim Kraulen in kaltem Wasser. Nur in Badeshorts, kein Neopren. Eisschwimmer verachteten Neopren-Schwimmer, nannten sie „Gummienten“. 

Während er merkte, wie hart sich das Wasser heute anfühlte, beobachtete er die Graugänse, die wiederum ihn beobachteten. Er kam zur Ruhe. In Wasser von acht Grad Kälte war kein Raum für viele Gedanken. Es ging nur um drei Fragen. Fühle ich meine Hände noch? Spüre ich meine Füße? Oder verlasse ich so schnell wie möglich das Wasser, solange ich noch gehen und nach meinen Kleidern greifen kann?

Er musste zurück ans Ufer. 15 Minuten – viel zu lange. 

Weil er kaum noch Gefühl in den Füßen hatte, tapste er nach vorne gebeugt zu der Bank hinüber, auf der sein Handtuch lag. Sein Körper roch modrig, wie der See. Plötzlich wurde sein Genick warm. 

Bamm!

Er hatte den Schlag nicht kommen sehen. In den Bauch. 

Bamm!

Der Nächste traf seinen Rücken. Eine Welle des Schmerzes. Er blickte hilflos hoch.

Sie waren zu zweit. Beide trugen Sturmhauben. Der Rechte hielt ein abgebrochenes Paddel in der Hand. Seine Finger waren an den Spitzen seltsam geformt. 

Drei Schläge hintereinander. Gegen die Brust. Sie wollten ihn ins Wasser zurücktreiben. Keanu brüllte. Vor Qual, vor Zorn, vor Angst. Er hatte Schmerzen in den gefrorenen Händen und Füßen, die zu langsam auftauten. Er konnte nicht zurückschlagen, sich nicht mit einem Kopfstoß ins Gesicht wehren oder einem Tritt ans Knie des Gegners. Er hatte all das gelernt. Er war ein Kämpfer. Aber wegen des kalten Wassers hatte er noch keine Kontrolle über seinen Körper. Ausgerechnet er, ein Sicherheits-Profi, hatte sich selbst wehrlos gemacht. Wie konnte er? In ihm war jetzt nur noch Wut. Er war wütend auf sich, wütend auf diese Angreifer. 

Ein letzter Stoß. Er fiel rückwärts in den See. Der Größere der Männer, die keinen Ton sagten, hielt den treibenden Körper mit dem Paddel vom Ufer fern. Keanu wusste, dass er bald sterben würde. Nicht nur Hände und Füße, die gesamten Arme und Beine konnte er nicht mehr bewegen. Alles ging so schnell.

Die Männer nahmen wahr, dass er tief einatmete und die Luft so lange wie möglich in der Lunge halten wollte, damit der Auftrieb seinen Körper über der Wasseroberfläche hielt. Aber die Atemintervalle wurden kürzer. 

„Sie wissen, dass ich bewusstlos werde. Dann atme ich Wasser ein…  Kommt in die Lunge… Alles aus.“ Das Denken fiel ihm schwer. 

Keanu Bennings verlor im Alter von nur 30 Jahren an einem Montagnachmittag das Bewusstsein. Er würde es sicher nicht wiedererlangen. Es war eine Seebestattung mit nur zwei Trauergästen, die nicht trauerten.

Meine Lieblingsbücher

01.

„Das Parfum“ von Patrick Süskind, weil ich jedes Mal, wenn ich es wieder lese, denke: „Schon vor zweihundert Jahren hätte ein Schriftsteller dieses Buch schreiben können, es gibt nichts Modernes in diesem Kriminalroman. Aber erst Süskind kam auf die Idee, ein Riechmonster zu erschaffen, einen Geruchsmörder.“ Ich schnüffle manchmal am Papier, wenn ich es lese.

Wie oft gelesen? Bestimmt fünf Mal.

02.

Die Gabriel-Allon-Reihe von Daniel Silva. Ein israelischer Geheimagent, der zu den besten Gemälde-Restauratoren der Welt zählt; so geschrieben, dass kein Satz zu viel und keine Gefühlsregung zu wenig enthalten ist: Daniel Silva, der ehemalige CNN-Korrespondent, ist für mich der beste aller Thriller-Autoren. 

Wie oft gelesen? Jeden der mehr als 20 Bände schon vier Mal.

03.

„Lichtjahre“ von James Salter. Der schleichende Zerfall einer von allen bewunderten Familie. Dieser Zerfall ist beendet, bevor der Leser seinen Beginn bemerkt. Präziser als hier kann Sprache nicht sein. 

Wie oft gelesen? Nur zwei und ein halbes Mal; es nimmt mich zu sehr mit.

04.

„Lost in Fuseta“ von Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt, der einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren hierzulande ist. Ich mag die Leichtigkeit, mit der er seine Geschichte von einem Kommissar aus Deutschland erzählt, der am Asperger-Syndrom leidet und erst als Austauschpolizist in Portugal den Respekt und die Liebe findet.

Wie oft gelesen? Den ersten Band mindestens fünf Mal, die anderen drei Mal.

05.

„Lessons In Chemistry“ von Bonnie Garmus, die englische Originalausgabe (wegen des liebevoll gestalteten Covers, das der deutschen Ausgabe ist hässlich).

Eine Chemikerin, die nicht Chemikerin sein darf, aber mit einer Kochshow im Zeichen der Chemie einer ganzen Frauengeneration zu Selbstbewusstsein verhilft – welch herrliche Idee einer Autorin in ihren sechziger Jahren über eine Frau in den Sechzigerjahren.

Wie oft gelesen? Nur ein Mal, seither ist das Buch ständig an Freunde verliehen.

(P.S. Kaufen Sie die englische Hardcover-Ausgabe. Nehmen Sie den Schutzumschlag ab. Staunen Sie, was sich darunter befindet. So liebevoll kann man auch im Jahr 2022 noch Bücher gestalten)

Der Weg zum fertigen Cover

Frühe Entwürfe von freien Grafikern

Psy Company Buch

Finales Cover von der Agentur 4H DIGITAL

Meine Lieblingssongs

01.

“In the air tonight“ von Phil Collins. Habe 1981, als es herauskam, mehrere Singles auf meinem alten Plattenspieler so oft aufgelegt, bis sie kaputt waren. Ich schätze, dass ich das Lied über Schmerz, Ablehnung und Verzweiflung bis heute 1768325-mal gehört habe. 

Unglaublich, dass noch heute junge Musikfans wie die Zwillinge Tim und Fred Williams den Song in Youtube-Reaction-Videos feiern, nachdem sie ihn zum ersten Mal gehört haben.  

02.

„Le freak“ von Chic. Nicht zu tanzen, wenn es läuft, ist unvorstellbar.

03.

“Where Do You Go to My Lovely” von Peter Sarstedt. Ich glaube, mir gefallen vor allem die vielen französischen Namen. Balmain, Zizi Jeanmaire, Juan-les-Pins…

04.

„A Dark Knight“, die Batman-Filmmusik. Der einzige Song, den ich beim Schreiben höre – er ist noch besser als Stille.

05.

„On My Way In L.A.” von Phil Carmen. Das Endlos-Lied, das mich sofort nach Kalifornien bringt, in ein Cabrio setzt, immer den Pazifik entlang zu Sandy in Marina, nice and easy.

Presse

Artikel Pforzheimer Zeitung

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